Copy Trader sollten den ausgewählten Signalgebern nicht einfach blind folgen. Wichtig ist es zu wissen, was und womit der Signalgeber eigentlich handelt, denn nur so ist es möglich, einen passenden Signalgeber auszuwählen. Hier in diesem Beitrag geht es um den Forex-Handel bzw. Devisenhandel, der sich zurzeit größter Beliebtheit erfreut.

Forex beim Copy TradingBeim Foreign Exchange (Forex) geht es um eine Situation, die im Grunde jeder schon mal erlebt hat: Man reist in ein fremdes (nicht-europäisches) Land und muss den Euro in die entsprechende Fremdwährung umtauschen. Hierfür gibt es einen Wechselkurs, mit dem Währungen gekauft oder verkauft werden können. Beim Forex-Handel geschieht genau das Gleiche, nur mit dem Unterschied, dass man die Währungen nicht tatsächlich in den Händen hält, sondern diese über einen Forex-Broker handelt.

Um den Forex-Handel zu verstehen, muss man sich zunächst mit der Funktionsweise und verschiedenen Begriffen auseinandersetzen. So werden für den Forex-Handel synonym auch die Begriffe Devisenhandel oder Währungstausch verwendet. Der Devisenmarkt an sich ist der liquideste Markt auf der ganzen Welt. Jeden Tag werden hier mehr als vier Billionen US-Dollar umgesetzt.

Devisen selbst bezeichnen eine Fremdwährung bzw. ein ausländisches Zahlungsmittel. Dass auf den ausländischen Kreditinstituten vorhandene Kapital bezieht sich auf den Devisenhandel, sodass der Transfer der selbigen auf elektronischem Weg erfolgt. Während man Währungen in der Hand halten kann, besitzen Devisen also keinen physischen „Körper“.

Währungskurs, Pip, Lot und Spread

Der Wert einer Währung wird als Währungskurs bezeichnet und ist gleichbedeutend mit dem Begriff Devisenkurs. Ein Pip (perscentige in point) ist die vierte Nachkommastelle des Kurses. Wenn zum Beispiel der Kurs des US-Dollars von 1,1214 auf 1,216 steigt, so ist der Devisenkurs um 2 Pips gestiegen. Dabei beträgt der Wert eines Pips das 1/10000-fache der Gegenwährung.

Eine Ausnahme bildet der japanische Yen (JPY), denn hier ist ein Pip das 1/100-fache. Einige Forex-Broker bieten ihren Tradern mittlerweile auch kleinere Preisbewegungen an wie beispielsweise das 1/100000-fache der Gegenwährung, um auch Kleinanlegern den Forex-Handel zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Begriff ist ein Lot, das die Menge der Einheiten beschreibt, die gehandelt wird. Der Pip-Wert hängt also immer von der Positionsgrößte ab. Dabei ist ein Lot die Standardmenge und beinhaltet 100000 Einheiten der Basiswährung (bei dem Währungspaar EUR/USD wäre der Euro die Basiswährung und der USD die Kurswährung). Gehandelt werden in der Regel die folgenden Mengen der Basiswährung:

  • 1 Lot = 100.000 Einheiten
  • 1 Mini-Lot = 10.000 Einheiten
  • 1 Micro-Lot = 1.000 Einheiten
  • 1 Nano-Lot = 100 Einheiten

Anfänger im Forex-Handel sollten sich einen Broker aussuchen, der den Handel mit Micro- oder Nano-Lots ermöglicht, da so das Risiko gering gehalten werden kann. Zudem wird es hierdurch möglich, das Risiko auf mehrere Währungspaare zu verteilen, wodurch das Risiko gestreut wird.

Forex ErklärungBedeutend im Forex-Handel ist auch der Spread, also die Differenz zwischen Kaufpreis (Briefkurs) und Verkaufspreis (Geldkurs). Es handelt sich hierbei um eine Art Gebühr, die an den Forex-Broker gezahlt wird. In der Regel wird der Spread auch mit Pips angegeben. Die Höhe des Spread hängt stets von der Marktvolatilität einer Währung ab.

Grundsätzlich werden beim Forex-Handel immer zwei Arten unterschieden. Entweder es werden Positionen an einem Tag eröffnet und auch wieder geschlossen (Tagesgeschäfte) oder aber die Position wird am nächsten oder einem späteren Tag geschlossen (Termingeschäft). Sollten jedoch Positionen über Nacht oder mehrere Nächte gehalten werden, so fallen hierfür Finanzierungskosten an (Rollover- oder Overnight-Kosten), die je nach Broker unterschiedlich hoch ausfallen.


Funktionsweise des Forex-Handels

Verantwortlich für die Devisenkurse, die vom Interbankenmarkt gestellt werden, sind immer die Marktakteure. Der Interbankenmarkt selbst ist der weltweite Finanzinstrumentenhandel zwischen den Kreditinstituten. Da der Terminbörsenhandel quasi rund um die Uhr stattfindet, unterliegen Währungen oftmals starken Kursschwankungen. Dabei wird der Markt ganz besonders von den „Majors“ (Hauptwährungen) geprägt, wozu die folgenden Währungspaare gehören:

  • Euro/US-Dollar (EUR/USD)
  • US-Dollar/Schweizer Franken (USD/CHF)
  • US-Dollar/Japanischer Yen (USD/JPY)
  • Britische Pfund/US-Dollar (GBP/USD)

Neben den Privatanlegern spekulieren aber auch Banken und Unternehmen am Devisenmarkt. Aufgrund der eingesetzten hohen Summen kommt es natürlich noch mehr zu Kursschwankungen. Den größten Einfluss haben aber immer die Zentralbanken mit ihrer jeweiligen Geldmarktpolitik.

Forex UmgangDas Funktionsprinzip des Traden ist relativ einfach: Wenn der Trader annimmt, dass beispielsweise der Euro gegenüber dem US-Dollar steigen wird, bucht er eine Long-Position. Geht er hingegen davon aus, dass der Euro-Kurs sinken wird, setzt er eine Short-Position. Demzufolge kann auf steigende und fallende Kurse gesetzt werden.

Nicht unerheblich sind hier die Margin und der Hebel. Dabei ist die Margin eine Sicherheitsleistung, die vom Broker verlangt wird, da es sich hier um ein Hebelgeschäft handelt und somit der Verlust das vorhandene Kapital auf dem Handelskonto übersteigen kann. Über die Margin wird der Hebel bestimmt. Wenn der Broker beispielsweise eine 1-prozentige Margin verlangt und eine Position mit 1.000 Euro eingegangen wird, so müssen lediglich 10 Euro auf das Handelskonto eingezahlt werden. Der Hebel würde in diesem Beispiel 100:1 betragen.

Hebeleffekt & Risikomanagement

Der Hebeleffekt macht den Devisenhandel natürlich sehr reizvoll, da hiermit überdurchschnittlich hohe Gewinne erzielt werden können. Doch Vorsicht: Je höher der Hebel – desto höher das Risiko. Um das Risiko einzugrenzen ist es unbedingt erforderlich, dass Trader einen Stop-Loss setzen oder andere nützliche Tools zur Risikominimierung nutzen, die vom Forex-Broker angeboten werden.

Ohne eine ausgereiftes Risiko- und Moneymanagement wird der Forex-Handel zum reinen Glücksspiel, das im Extremfall böse enden kann. Wie bei allen Hebelprodukten kann der Verlust den Einsatz übersteigen und der Broker von der Nachschusspflicht Gebrauch machen. Das heißt, der Trader wird aufgefordert, sein Handelskonto auszugleichen.


Vor- und Nachteile des Forex-Handels

Die Vorteile des Forex-Handels liegen klar auf der Hand:

  • weltweit liquidester Finanzmarkt
  • Handel direkt unter den Marktteilnehmern
  • flexible Handelszeiten
  • durch starke Kursschwankungen profitieren
  • auf steigende und fallende Devisenkurse spekulieren
  • überdurchschnittlich hohe Gewinne durch Hebeleffekt

Um wirklich erfolgreich im Forex-Handel zu sein, ist es unbedingt notwendig, sich das erforderliche Grund- und Fachwissen anzueignen. Genauso zeitaufwendig ist auch die ständige Marktbeobachtung, um die kein Forex-Trader herumkommt, wenn er gute Prognosen abgeben möchte.

Trader profitieren von den starken Kursschwankungen auf den Devisenmärkten und müssen deshalb auch gleichzeitig mit hohen Gewinnschwankungen rechnen. Dementsprechend ist es auch genauso wichtig, sich mit dem Risiko- und Moneymanagement zu befassen und dieses konsequent umzusetzen, um Verluste einzugrenzen.