Es gibt derzeit kein anderes Finanzinstrument, das so beliebt ist wie der Binäroptionshandel. Grund hierfür ist, dass das Funktionsprinzip auch Börsenlaien schnell verstehen. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass einige Copy Trading Plattformen nun auch den Handel mit Binären Optionen anbieten. Bevor Copy Trader aber ihren ausgewählten Signalgebern folgen, sollten sie sich trotz der Einfachheit mit den Grundlagen des Binäroptionshandels vertraut machen.

Binäre Optionen HandelDa wäre zunächst die Frage zu beantworten, was Binäre Optionen eigentlich sind. Wie schon zuvor erwähnt, handelt es sich hierbei um ein Finanzinstrument. Trader spekulieren auf einen steigenden oder fallenden Kurse eines Basiswertes (Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Währungen). Das Funktionsprinzip lässt sich bereits aus dem Wort „binär“ ableiten, denn eine Option kann nur zwei Zustände annehmen: Entweder gewinnt oder verliert die Option.

Gehandelt werden Binäre Optionen entweder über die jeweilige Social Trading Plattform oder aber über einen speziellen Binäroptionsbroker. Deutsche Broker gibt es bis jetzt noch nicht, die den Binäroptionshandel anbieten. Die meisten Anbieter haben ihren Sitz auf Zypern, weswegen sie automatisch den EU-Richtlinien und Gesetzen unterliegen.


Mindesteinzahlung und Mindesteinsatz

Es ist durchaus üblich, dass Binäroptionsbroker – wie auch viele Social-Trading-Plattformen – eine Mindesteinzahlung verlangen, um am Handeln teilnehmen zu können. In der Regel bewegt sich Mindesteinzahlungsbetrag zwischen 100 und 200 Euro. Von großem Vorteil ist, dass der Mindesteinsatz pro Trade meist sehr gering angesetzt wird. So ist es beispielweise möglich, eine Position bereits mit einem Euro zu eröffnen. Andere Broker verlangen wiederum einen Einsatz von 20 bis 25 Euro pro Trade.


Handelsarten

Die klassische Variante beim Handeln mit binären Optionen gestaltet sich so, dass der Trader zunächst einen Basiswert auswählt und dann eine Vorhersage darüber trifft, ob der Kurs während des ausgewählten Zeitraumes steigen oder fallen wird. Geht er von einem steigenden Kurs aus, bucht er eine Call-Option. Im anderen Fall, wenn er annimmt, dass der Kurs fallen wird, wählt er eine Put-Option. Wie sich der Kurs während der Optionslaufzeit verhält, ist unerheblich. Über Gewinn oder Verlust entscheidet lediglich das Endergebnis.

Neben der klassischen Handelsvariante bieten mittlerweile viele Binäroptionsbroker auch weitere Handelsarten an, wozu unter anderem die Folgenden gehören:

Turbo-Optionen

Das Funktionsprinzip der kurzfristigen Optionen deckt sich mit dem der klassischen Variante. Der einzige Unterschied ist hier, dass die Laufzeit der Option erheblich kürzer ist. Trader können hier eine Laufzeit zwischen 30 Sekunden bis zu 5 Minuten auswählen. Am beliebtesten sind jedoch die 60-Sekunden-Optionen, da hier innerhalb kürzester Zeit hohe Gewinne winken.

One-Touch-Optionen

Bei dieser Handelsvariante wird ein bestimmtes Kursniveau im Vorhinein festgelegt. Die Option gewinnt, wenn der Kurs eines ausgewählten Basiswertes einmal die Marke berührt („touch“). Das Gleiche gibt es auch in der umgekehrten Variante. So darf der Kurs bei den No-Touch-Optionen nicht die festgelegte Marke berühren.

Pair-Optionen

Trader wählen hier zwei Basiswerte aus einer Anlagenklasse (z. B. Microsoft-Aktie und Apple-Aktie) aus. Nun muss er vorhersagen, welcher Basiswerte am Ende der Laufzeit besser performen wird.


Handelsstrategien

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Handelsstrategien für den Handel mit Binären Optionen. Diese spielen eine wesentliche Rolle, denn ohne eine Strategie wäre der Binäroptionshandel reines Glücksspiel und man könnte sein Geld auch im Online-Casino loswerden.

Zu den bekanntesten und am meisten verwendeten Strategien gehören die Folgenden:

Volatilitätsstrategie

Diese Strategie eignet sich hervorragend für Märkte mit großen Kursschwankungen. Die Prognose über einen steigenden oder fallenden Kurs eines Basiswertes wird hauptsächlich anhand von wichtigen News aus Wirtschaft und Politik getroffen.

Trendfolgestrategie

Im Gegensatz zur Volatilitätsstrategie wird die Trendfolgestrategie für stabile Märkte eingesetzt. Da sich ein Kurs nach einem bestimmten Muster (Trend) bewegt, gehen Trader davon aus, dass sich diese Muster wiederholen, woraufhin sie ihre Prognose ableiten.


Gewinn- und Verlustchancen

Der große Vorteil am Binäroptionshandel ist, dass Gewinn und Verlust im Vorhinein feststehen, anders als beispielsweise beim CFD- oder Forex-Handel. Die Renditen liegen je nach Broker zwischen 65 und 90 Prozent. Einige Handelsarten werden auch im sogenannten High-Yield-Modus angeboten, wo dann Renditen von bis zu 1000 Prozent erzielt werden können. Kommt es zu einem Verlust, geht dieser nicht über den eingesetzten Betrag hinaus. Demzufolge beschränkt sich das Risiko immer nur auf den jeweiligen Einsatz.

Zur zusätzlichen Risikominimierung bieten viele Broker auch eine fixe Verlustabsicherung bis zu 15 Prozent an. Endet ein Trade im Verlust, so wird ein bestimmter Betrag zurückerstattet. Darüber hinaus können bei einigen Binäroptionsbrokern auch Zusatzfunktionen zur Risikominimierung genutzt werden. Hierzu gehört beispielsweise die Early-Closer-Funktion, womit laufende Trades frühzeitig geschlossen werden können.

Die Gewinnchancen im Binäroptionshandel sind sehr hoch, jedoch darf er nicht mit einer 50-zu-50-Wette verwechselt werden. Wer wirklich erfolgreich mit Binären Optionen handeln möchte, der muss sich auch gut darauf vorbereiten und sich folgendes Wissen aneignen:

  • Basiswissen über die Börse
  • Wissen über die aktuelle politische Lage und Wirtschaftslage
  • Wissen über die Funktionsweise des Binäroptionshandels
  • Wissen über die verschiedenen Handelsstrategien

Vor- und Nachteile des Binäroptionshandels

Der wohl größte Vorteil von Binären Optionen ist die Einfachheit des Finanzinstrumentes. Trader handeln hier nicht mit einem komplizierten Produkt. Es können lediglich zwei Ereignisse eintreffen: Entweder lag der Trader mit seiner Einschätzung richtig oder eben nicht. Auch die Anlagemöglichkeiten sind sehr flexibel, Trader können auf Aktien, Indizes, Rohstoffe und Währungen setzen.

Zudem existiert eine Vielzahl an verschiedenen Handelsstrategien. Ebenso vorteilhaft ist, dass Gewinn und Verlust genau eingeschätzt werden können. Verlockend sind natürlich auch die Renditen, die innerhalb kürzester Zeit erzielt werden können. Im Verlustfall verliert der Trader nur sein eingesetztes Kapital (Totalverlust).

Tatsächliche Nachteile können beim Handeln mit Binären Optionen eigentlich nicht genannt werden. Es ist aber zu erwähnen, dass die Renditemöglichkeiten zwar sehr hoch sind, aber trotzdem begrenzt sind. Mit alternativen Investments, wie zum Beispiel dem CFD- oder Forex-Handel, können weitaus höhere Gewinne erzielt werden. Demgegenüber stehen aber auch ein erhöhtes Risiko und der Nachteil, dass Verluste hier das eingesetzte Kapital übersteigen können.

Hingegen hat der Binäroptionshandel gegenüber dem CFD- und Forex-Handel wiederum den Vorteil, dass hier weder Spreads, Margin, Hebel oder Kommissionsgebühren anfallen.


Fazit

Generell ist der Handel mit Binären Optionen nur dann von Erfolg gekrönt, wenn Trader vorausschauend denken und handeln können, weshalb ausreichend Erfahrungen und Fachwissen vorhanden sein müssen. Alles in allem bietet der Binäroptionshandel aber vor allem Einsteigern die Chance, sich unter vereinfachten Bedingungen dem Spekulieren an den Kapitalmärkten zu widmen.