Für Copy Trader ist es nicht nur wichtig, die Funktionsweise des Copy Trading zu verstehen, sondern auch das dahinterstehende Handelswerkzeug, womit die Signalgeber handeln. Hierzu gehört auch der CFD-Handel, wobei die Abkürzung CFD für „Contract for Difference“ (Differenzkontrakte) steht. Auf einigen Social-Trading-Plattformen ist es auch möglich, selbst in den CFD-Handel einzusteigen, weshalb im folgenden Beitrag näher auf den CFD-Handel eingegangen wird.

CFD beim Copy TradingMit einem CFD besitzt der Trader das jeweilige Underlying (Basiswert) nicht physisch, sondern handelt auf die Kursentwicklung bzw. auf steigende oder fallende Kurse. Nimmt der Trader an, dass der Kurs eines ausgewählten Underlyings innerhalb eines bestimmten Zeitraumes steigen wird, so eröffnet er eine Kaufposition (Long-Position). Geht er hingegen davon aus, dass der Kurs fallen wird, eröffnet er eine Verkaufsposition (Short-Position).

Dabei entscheidet die Kursentwicklung nicht nur, ob ein Gewinn oder Verlust verzeichnet wird, sondern auch die Höhe von Gewinn oder Verlust. Angenommen, der Trader geht davon aus, dass ein ausgewählter Markt steigen wird, wofür er CFDs kauft, dann wird der Gewinn umso größer, je höher der Kurs steigt. Das Gleiche gilt für den Verlust.

Grundsätzlich können mit CFDs auf allen Anlagenklassen (z. B. Aktien, Indizes, Rohstoffe, Währungen) gehandelt werden. Zwar weist der CFD-Handel einige Ähnlichkeiten mit dem herkömmlichen Aktienhandel auf, in Bezug auf Komfort und Kosten kann das CFD-Trading aber weitaus mehr punkten. Trotzdem ist der Handel aber auch mit erheblichen Risiken verbunden, da es sich bei CFDs um sogenannte gehebelte Finanzprodukte handelt. Das heißt, dass der Verlust höher als das eingesetzte Kapital sein kann.

Kosten und Gebühren

Wer sich mit dem CFD-Handel auseinandersetzen möchte, sollte sich in die folgenden Begrifflichkeiten einarbeiten, die beim CFD-Handel eine wesentliche Rolle spielen:

Spread

Die Differenz zwischen dem Kaufkurs (Briefkurs) und Verkaufskurs (Geldkurs), zu denen ein Underlying gekauft oder verkauft wird, nennt sich „Spread“. Es handelt sich hierbei um eine Gebühr, die an den CFD-Broker abgeführt wird. Dabei arbeiten einige Broker mit fixen oder variablen Spreads. Die Höhe ist generell von den unterschiedlichen Handelssystemen oder der Nachfrage bei den Börsenhändlern abhängig. Trader sollten bei der Auswahl eines CFD-Brokers darauf achten, dass der Spread nicht zu hoch ausfällt.

Margin und Hebel

Die Begriffe Margin und Hebel sind eigentlich nur Synonyme für das Traden auf Kredit. Hierdurch haben Trader die Möglichkeit, wesentlich mehr Kapital zu bewegen, als es ihr Handelskonto zulässt. Das Prinzip lässt sich hier am besten mithilfe eines Beispiels erklären.

Ein Trader möchte 100 Facebook-Aktien kaufen. Dabei notiert die Aktie bei 285,10 Euro. Demzufolge müsste der Trader 28.510 Euro (100 mal 285,10) investieren. Der Broker bietet nun, dass der Trader mit einem Hebel von 10 handeln kann. Das heißt, er muss von den 28.510 Euro lediglich ein Zehntel auf seinem Handelskonto als Margin (Sicherheitsleistung) hinterlegen. In diesem Fall wären das 2.851 Euro. Die restliche Summe von 25.659 Euro ist ein „Kreditbetrag“, der dem Trader von Seiten des Brokers gewährt wird.

Es mag zunächst attraktiv klingen, mit höheren Summen zu spekulieren. Dahinter steht aber ein sehr hohes Risiko, wenn mit einem Hebel nicht richtig umgegangen wird. Grundsätzlich sollte bei der Wahl des Hebels immer folgende Regel beachtet werden: Je höher der Hebel ist, desto geringer ist die Margin und umso größer ist das Risiko bzw. der Kredit.

Besonders gefährlich ist am CFD-Handel, dass der Verlust im Extremfall das eingesetzte Kapital um ein Vielfaches übersteigt. Einige Broker verlangen die sogenannte Nachschusspflicht. Trader sind dann dazu verpflichtet, ihr Handelskonto entsprechend zu kapitalisieren, um den Verlust auszugleichen.

Kommission, Finanzierung und Zinsen

Einige Broker verlangen eine Kommissionsgebühr bzw. eine Provision auf CFDs. Die Höhe der Kommission variiert hier von Broker zu Broker. Darüber hinaus können Kosten dafür entstehen, dass Positionen für einen längeren Zeitraum offen gehalten werden. Es handelt sich hierbei um Finanzierungskosten bzw. eine Art Leihgebühr für den gehebelten Betrag, der am Markt bewegt wird. Ebenso verlangen einige Broker Zinsen, die in der Regel vom Jahreszinssatz des jeweiligen Investments abhängen.


Risikobegrenzung im CFD-Handel

Die CFD-Broker bieten mittlerweile Handelskonten mit einer Risikobegrenzung und einer geringen Margin an. Einige verzichten sogar auf die Nachschusspflicht oder begrenzen diese, indem offene Positionen automatisch geschlossen werden, wenn sich kein Kapital mehr auf dem Handelskonto befindet. Des Weiteren haben Trader die Möglichkeit, das Risiko mithilfe von verschiedenen Handelswerkzeugen zu minimieren:

Stop-Loss

Stop-Loss-Orders werden eingesetzt, um das Gesamtrisiko zu reduzieren. Hierfür muss der Trader einen fixen Stop-Kurs festlegen. Die Order wird dann zum festgelegten Preis ausgeführt.

Limit-Buy-/Limit-Sell-Order

Ähnlich wie beim Stop-Loss handelt es sich bei einer Limit-Order um eine Kauf- oder Verkaufsorder, die vom Trader für einen bestimmten Kurs festgelegt wird.

Trailing-Stop-Order

Hier kann in einer offenen Position eine Stop-Order gesetzt werden. Trader legen hier die Entfernung zwischen aktuellen Marktkurs und dem Stop fest. Sollte sich der Markt positiv entwickeln, verschiebt sich die Stop-Order automatisch in dem Abstand der festgelegten Entfernung. Entwickelt sich der Markt hingegen negativ, wird die Position geschlossen.

Wer sich für den CFD-Handel interessiert, sollte das Traden zunächst mithilfe eines Demokontos ausprobieren. Schließlich ist eine Demoversion immer noch die beste Möglichkeit, ohne finanzielles Risiko den CFD-Handel mit all seinen Chancen und Risiken kennenzulernen.

Vor und Nachteile

Mit dem CFD-Handel kann auf eine einfache Weise das Positionstrading betrieben werden. So können einzelne Underlyings durch den Hebeleffekt über den ganzen Handelstag hinweg hoch- und runtergehandelt werden. Da viele CFD-Broker ihre Transaktions- und Finanzierungskosten mittlerweile gesenkt haben, ist es für viele Anleger reizvoll, mittelfristige Anlagestrategien mithilfe von CFDs abzubilden.

Vorteile

  • direkter Handel über den Broker
  • Zugriff auf viele verschiedene internationale Märkte
  • voller Kursgewinn und geringer Einsatz dank Margin
  • höhere Gewinne als bei klassischen Anlagen
  • Hebeleffekt ermöglicht überdurchschnittliche Gewinne

Nachteile

Von Nachteil ist, dass beim CFD-Handel ein erhebliches Risiko besteht, das Trader niemals aus den Augen verlieren dürfen. Neben dem Aneignen von Fachwissen über den Handel kommt gerade dem Risiko- und Moneymanagement eine große Bedeutung zu. Zudem müssen sich Trader sehr gut mit den Märkten auskennen, in denen sie handeln, da Positionen innerhalb kürzester Zeit getätigt werden können. Da viele Märkte starken Schwankungen unterworfen sind, wird vom Trader eine besonders hohe Aufmerksamkeit gefordert.

Es ist also unumgänglich, dass sich Trader nicht nur mit den Grundlagen des CFD-Handels beschäftigen müssen, sondern auch eine tiefergehende Einarbeitung in die Thematik einkalkulieren müssen, bevor sie in den CFD-Handel mittels einsteigen.