Copy Trading RisikominimierungWie bei jeder anderen Investmentanlage gibt es auch beim Copy Trading ein Risiko, das nicht zu unterschätzen ist. Wer den Signalgebern sein Kapital anvertraut, gibt ein Stück weit auch die Kontrolle über das Handelsgeschehen ab. Und natürlich birgt auch der Handel selbst ein Risiko. Somit addieren sich beim Copy Trading als die Risiken der Finanzanlage und die Gefahr, den falschen Top-Tradern zu folgen.

Um derartige Risiken zu minimieren und das Kapital zu schützen, gibt es einige allgemeine Regeln des Money- und Risikomanagements, die unbedingt beachtet werden sollten und auf die im folgenden Artikel näher eingegangen wird.

Copy Trading ist kein Glücksspiel

Das Copy Trading ist als ernsthafte Methode zur Geldanlage betrachtet werden und stellt kein Glücksspiel dar. Aus diesem Grund sollten sich Copy Trader realistische Ziele setzen und die Erwartungen nicht zu hoch schrauben.

Hilfreich ist dabei die Erstellung eines Handelsplans, indem sich Copy Trader folgende Fragen beantworten sollten:

  • Welche Art von Trader bin ich?
  • Welche Erfahrungen und Kenntnisse besitze ich?
  • Wie viel Kapital kann ich für das Copy Trading einsetzen?
  • Wie viel Zeit kann ich dem Copy Trading widmen?
  • Was möchte ich mit dem Copy Trading erreichen?
  • Welches Ziel habe ich?
  • Was ist für mich ein Erfolg?
  • Was ist für mich ein Verlust?

Dieser Handelsplan kann auch als Businessplan für das Trading betrachtet werden. Ein Geschäftsmann würde niemals ein Geschäftskonzept umsetzen ohne solch einen Plan und so ist es auch beim Trading: Kein Trader steigt in den Handel ohne einen ausgearbeiteten Plan ein.

Copy Trading Demokonto testenWer seinen Handelsplan erstellt hat, sollte nun seine Strategie mit einem Demokonto austesten, das viele Anbieter kostenlos zur Verfügung stellen. Ausgewählte Top-Trader können so ausgiebig getestet und ihre Tradingverhalten studiert werden. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass sich Einsteiger mit der Plattform schon mal vertraut machen können.

Festlegung des persönlichen Wohlfühlverlustes

Eine allgemeine Regel des Risikomanagements lautet, dass maximal ein Prozent des Eigenkapitals pro Trade riskiert werden sollte. Sollte dieser Verlust aber zu große Angstgefühle hervorrufen und Einfluss auf das Tradingverhalten haben, so ist man nicht stark genug, um diese Regel strikt durchzuhalten. Infolge dessen kommt es zu weiteren Fehltrades und Verlusten. Die Laune wird sich rapide verschlechtern und es besteht die Gefahr, dass man die Verluste mit unüberlegten Trades wieder ausgleichen möchte.

Die Lösung für dieses Problem ist einfach: Es muss der persönliche Wohlfühlverlust herausgefunden und festgelegt werden. Wer sich mit einem Prozent des Eigenkapitals nicht wohlfühlt, sollte sich auf 0,5 Prozent festlegen.

Verteilung des Risikos

Beim Copy Trading sollte niemals das gesamte Kapital auf einen Top-Trader gesetzt werden. Dementsprechend muss die Investition diversifiziert werden, um das Risiko zu minimieren. Empfehlenswert ist es, die Investition zu stückeln (5/5 bis 10/10) und auf 5 bis 10 Signalgeber entsprechend zu verteilen, die in unterschiedliche Märkte investieren und verschiedene Handelsstrategien fahren.

Copy Trading Risiko aufteilenFür fortgeschrittene Copy Trader besteht auch die Möglichkeit, die Investition auf mehrere Copy-Trading-Plattformen zu verteilen. Beispielsweise kann ein Handelskonto bei ZuluTrade und eToro eröffnet werden, um dort die Trades von unterschiedlichen Top-Tradern zu kopieren. Hierdurch kann das Verlustrisiko weiter minimiert werden, indem dem Ausfallrisiko einer Copy-Trading-Plattform entgegengewirkt wird.

Bei der Traderauswahl kann man nicht immer zu 100 Prozent richtig liegen. Jeder Trader – auch Profis – können eine schlechte Phase haben. Wichtig ist aber, dass die Top-Trader mit ihren Portfolios regelmäßig überprüft und überwacht werden. Zeigen diese über einen längeren Zeitraum eine schlechte Performance, ist das Kopieren sofort zu stoppen.

Kontrolle über Trades

Einsteiger beim Copy Trading sollten zunächst keine Trades über Nacht oder das Wochenende offen lassen. Demnach ist es wichtig, sich für Top-Trader zu entscheiden, die täglich neue Positionen öffnen und am Abend schließen (maximal 12 Stunden pro Tag). Hierdurch erhalten die Copy Trader eine bessere Übersicht und Kontrolle.

Verwendung des Stop-Loss

Copy Trading Stop Loss VerfahrenCopy Trader sind herben Verlust nicht schutzlos ausgeliefert, denn die meisten Plattformen bieten einen Stop-Loss an. Hiermit kann ein hoher Verlust wortwörtlich gestoppt werden. Sollte der Kurs unter die gesetzte Stop-Loss-Grenze fallen, so wird der Trade automatisch geschlossen, womit Copy Trader weitestgehend die Kontrolle über ihre Verluste behalten. Bei gewinnreichen Trades wird der Stop-Loss in der Regel automatisch nach vorne vorschoben, um den Gewinn zu sichern.

Kontrolle über Emotionen

Die Kontrolle über die eigenen Emotionen ist ein wichtiger Bestandteil des Money- und Risikomanagements. Dabei darf das Copy Trading in keinem Fall mit dem Social Network verwechselt werden. Hier geht es nicht darum, einen Top-Trader zu „mögen“ oder gar als Freund zu gewinnen, sondern um echtes Geld. Zwar lassen sich Emotionen nicht hundertprozentig ausschalten, sie können aber weitestgehend unter Kontrolle gebracht werden. Zu ersetzen sind diese mit eiserner Disziplin und dem strikten Einhalten des Handelsplans.